Online-Plattform www.suse-hilft.de sucht Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten

„Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“ ist ein Projekt des Bundesverbandes Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. (bff). Ziel ist, über Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen aufzuklären und Hilfemöglichkeiten aufzuzeigen. Im Juli wird als wesentlicher Bestandteil die Online-Plattform www.suse-hilft.de [Externer Link] freigeschaltet. Betroffene und ihre Unterstützer können dort kostenlos und barrierefrei Adressen, Ansprechpartner und Hintergrundinformationen recherchieren.

Für die deutschlandweite Adressdatenbank auf www.suse-hilft.de [Externer Link] werden auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesucht. Eintragen lassen kann sich, wer in seiner Arbeit bereits einen Schwerpunkt auf das Thema Behinderung und/oder Gewalt legt oder das in Zukunft stärker tun möchte. Aber auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die bislang keine Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt haben, sind willkommen. Gesucht werden darüber hinaus Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Kenntnissen in Leichter Sprache. Registrieren lassen können sich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Vertragspraxis ebenso wie in Privatpraxis.

Registrierung formlos per E-Mail

Für die Registrierung in der Datenbank www.suse-hilft.de [Externer Link] ist es nicht zwingend notwendig, dass die Praxisräume vor Ort barrierefrei sind. Willkommen sind aber Informationen über Art und Lage der Räume – etwa, ob sie für Menschen im Rollstuhl zugänglich sind oder Besonderheiten hinsichtlich Zufahrt und Parkmöglichkeiten bestehen.

Interessierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten können eine kurze, formlose E-Mail an suse@bv-bff.de schicken und darin ihre Kontaktdaten und Angaben zu ihrem Leistungsspektrum mitteilen (Psychotherapieverfahren, Leistungen für Kinder und Jugendliche und/oder Erwachsene, Kassenzulassung oder Privatpraxis). Die Angebote werden auf www.suse-hilft.de [Externer Link] veröffentlicht.

Hintergrundinformationen

Frauen und Mädchen mit Behinderung sind sehr häufig von Gewalt betroffen: zu Hause, in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder auch bei der Pflege. Das bestätigen die ersten repräsentativen Ergebnisse der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Auftrag gegebenen Studie zu Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland, 2011.

Sie sind dabei sehr viel häufiger von unterschiedlichen Formen von Gewalt betroffen als die weibliche Bevölkerung im Durchschnitt. So berichten sie zwei- bis dreimal häufiger von sexueller Gewalt in Kindheit oder Jugend sowie im Erwachsenenalter als nichtbehinderte Frauen und Mädchen. Annähernd jede zweite Frau mit Behinderung erlebt sexualisierte Gewalt in ihrer Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter. Behinderte Frauen erfahren zudem fast doppelt so oft wie nichtbehinderte Frauen körperliche Gewalt. Auch psychischen Übergriffen sind sie deutlich häufiger ausgesetzt, sowohl durch ihre Eltern in der Kindheit als auch im Erwachsenenleben. 70 bis 90 % der in Einrichtungen lebenden Frauen gaben Erfahrungen psychischer Gewalt an. Von den Frauen mit Behinderung, die im eigenen Haushalt leben, war mindestens jede zweite von psychischer Gewalt durch die Eltern betroffen; 75 % gaben psychische Gewalterfahrungen im Erwachsenenalter an.

Im bff sind mehr als 160 Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen zusammengeschlossen. Sie leisten in Deutschland den hauptsächlichen Anteil der ambulanten Beratung und Hilfestellung für weibliche Opfer von Gewalt.

Suse startete im Januar 2014 und ist auf drei Jahre angelegt. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Aktion Mensch und der Heidehof-Stiftung. Mehr Informationen zum Projekt Suse unter: www.frauen-gegen-gewalt.de/projekt-suse.html [Externer Link]

Meldungen abonnieren