Teilnehmerinnen im Raum Bochum für ProChild-Studie gesucht

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Forschungsprojekt ProChild untersucht verschiedene Aspekte des Themas „Mutter sein“. Im Fokus stehen Mütter mit psychischen Erkrankungen, insbesondere mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), und ihre Kinder. ProChild wird von dem Ministerium im Rahmen der Ausschreibung „Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend“ gefördert. Die Studie wird in Bochum, Berlin und Bremen durchgeführt. In Nordrhein-Westfalen ist sie am Forschungs- und Behandlungszentrum der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt.

Studienvorhaben

Um Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu unterstützen und sie in ihren Erziehungskompetenzen zu fördern, wird ihnen im Rahmen von ProChild ein ambulantes Gruppentraining „Borderline und Mutter sein“ (Buck-Horstkotte, Renneberg & Rosenbach, 2015) angeboten. Die Studie untersucht zum einen die Wirksamkeit des Trainings, Mechanismen der Einflussnahme von Umwelteinflüssen auf die Genetik bei der psychischen Störung sowie die Kooperationsabläufe zwischen den Hilfesystemen. Zum anderen werden störungsspezifische Merkmale in der Mutter-Kind-Beziehung und des Familienklimas ermittelt. Auch die psychische Gesundheit der Kinder wird erfasst.

Mit der ProChild-Studie soll überprüft werden, ob das Gruppentraining dazu beitragen kann, die Mütter in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und Gewalt gegenüber den Kindern sowie Kindesvernachlässigung zu reduzieren. Es wird erwartet, dass das Training die Erziehungs- und Emotionsregulationsfähigkeit der Mütter verbessert und so Kindesmisshandlung und Vernachlässigung in dieser Hochrisikogruppe verringert. Langfristig sollen so neue und wirksame Wege gefunden werden, den Kreislauf der Übertragung von Missbrauch und Gewalt von Eltern auf Kinder zu unterbrechen. Zudem sollen Empfehlungen für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen und den Familien erarbeitet werden.

Teilnehmerinnen im Raum Bochum gesucht

Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Patientinnen auf die ProChild-Studie aufmerksam machen. Gesucht werden Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung, die an einem kostenlosen spezifischen Elterntraining teilnehmen möchten. Das Gruppentraining umfasst 12 wöchentlich stattfindende Sitzungen, die auch zusätzlich zu einer ambulanten oder stationären Therapie wahrgenommen werden können. Bei letzterem bedarf es einer genauen Abstimmung zwischen Studienkoordination und Klinik. Thematisiert werden unter anderem Aspekte der Stressbewältigung und der Umgang mit Kindern in Konfliktsituationen. Darüber hinaus können Mütter mit einer Angststörung oder einer Depression sowie psychisch gesunde Mütter an der Studie teilnehmen.

Alle Frauen sollten ein Kind im Alter zwischen 6 Monaten und 6 Jahren haben und daran interessiert sein, Interviewfragen und Fragebögen zu beantworten sowie gemeinsam mit ihrem Kind kleine alltagsnahe Übungen umzusetzen. Das Angebot des Elterntrainings richtet sich nur an Mütter mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Alle Studienteilnehmerinnen erhalten für ihre Mitwirkung je nach Aufwand eine Entschädigung von 50 bis 120 Euro und die Kinder ein kleines Geschenk. Bei Interesse können sich die Mütter nach Abschluss der Studie die allgemeinen Ergebnisse per E-Mail zuschicken lassen.

Interessierten Patientinnen können Sie den Flyer „BORDERLINE UND MUTTER SEIN – Chancen & Herausforderungen“ [PDF, 463 KB] oder den Flyer „MUTTER SEIN – Chancen & Herausforderungen“ [PDF, 470 KB] aushändigen.

Mitwirkung der Profession

Für die Durchführung des Gruppenangebots „Borderline und Mutter sein“ sind ausschließlich weibliche Trainierinnen vorgesehen. Psychotherapeutinnen, die sich als Trainerinnen an der Ruhr-Universität Bochum engagieren möchten, können sich dort melden. Im Februar 2022 werden sie mit einem Online-Angebot für diese Aufgabe geschult.

Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die an der Studie beteiligte Mütter behandeln, sind angehalten, die Frauen gegebenenfalls bei emotionalen Krisen zu stabilisieren und über die Laufzeit der Studie hinaus zu begleiten. Von den Trainerinnen kann dies über die Trainingssitzungen hinaus nicht gewährleistet werden.

Kontaktdaten und weitere Informationen

Die ProChild-Studie wird in NRW am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt.
Kontakt:
E-Mail: prochild@rub.de
M.Sc. Melanie Wieschmann, Tel.: 0234 / 32 21674
M.Sc. Rabea Derhardt, Tel.: 0234 / 32 21621

Informationen zu ProChild der Ruhr-Universität Bochum [externer Link]

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