Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind? Die BPtK veröffentlicht einen in drei Sprachen erhältlichen Ratgeber für Flüchtlingseltern
Viele Kinder, die nach Deutschland geflohen sind, haben in ihrem Heimatland Krieg und Gewalt erleben müssen. Auf der Flucht haben sie oft schreckliche Ohnmacht erlebt und waren belastenden Erlebnissen ausgesetzt. Oft leiden sie noch lange an den traumatischen Erlebnissen. Schätzungsweise jedes fünfte Flüchtlingskind hat eine posttraumatische Belastungsstörung.
Oft verhalten sich die betroffenen Kinder anders, als ihre Eltern es von ihnen kennen – und Eltern wissen nicht immer, wie sie ihrem psychisch belasteten oder erkrankten Kind helfen können. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat daher einen Ratgeber für Flüchtlingseltern veröffentlicht. Er liegt in Deutsch, Englisch und Arabisch vor und kann auf der Homepage der BPtK heruntergeladen werden.
In ihrem Ratgeber erläutert die BPtK, wie sich traumatisierte Kinder und Jugendliche je nach Alter verhalten können und zeigt anhand vieler konkreter Situationen, wie Eltern angemessen reagieren können. Diese Informationen sollen Eltern helfen, ihr Kind besser zu verstehen. „Traumatisierte Kinder brauchen vor allem das Gefühl, sicher und aufgehoben zu sein“, erklärt BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz. „Eltern können ihren Kindern entscheidend dabei helfen, die schrecklichen Erlebnisse besser zu verarbeiten. Verhält sich ein Kind oder Jugendlicher jedoch dauerhaft anders, sollte professionelle Hilfe gesucht werden.“
Die Psychotherapeutenkammer NRW hat den Ratgeber in ihre Informationssammlung zum Aufgabenfeld „Flüchtlingsversorgung“ aufgenommen. Dort können sich interessierte und bereits engagierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten über Aktivitäten in NRW und politische Bewegungen informieren. Ebenfalls finden sie in dieser Sammlung eine Zusammenstellung von nützlichen Hilfen für die Helfer.