Psychotherapie bei Erwachsenen mit einer Intelligenzminderung – Aufbauseminar (Online-Fortbildungsveranstaltung)
Samstag, 17. Mai 2025, 9:00 Uhr bis 14:30 Uhr
Online | Teilnahmegebühr: 105 Euro
Fortbildungspunkte: 8
- Programm
Bei Menschen mit Intelligenzminderung (IM) können alle psychotherapeutischen Verfahren angewendet werden (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fach-gesellschaften (AWMF), 2021, S. 58. In der Leitlinie der AWMF werden als grundsätzliche verfahrensübergreifende Empfehlungen unter anderem die konkrete, handlungsbezogene und vereinfachte Vermittlung von Therapieinhalten (statt Reflexion von Sachverhalten), häufigere Wiederholungen und aktive Unterstützung beim Transfer in den Alltag benannt. Darüber hinaus wird eine aktivere Rolle der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten empfohlen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, durch die höhere Strukturierung Patientinnen und Patienten mit IM nicht ungewollt zu beeinflussen.
9:00 bis 14:30 Uhr – Seminar mit Pausen
(Pausenzeiten 10:30 bis 11:00 Uhr, 12:30 bis 13:00 Uhr)
Ziele des Seminars:Das Wissen aus dem Basisseminar zu vertiefen und darauf aufbauend praxis-relevantes Wissen zum psychotherapeutischen Vorgehen bei Menschen mit IM zu vermitteln.
Anhand von Fallvignetten wird dargestellt wie die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten in die Therapie einbezogen werden. Die Erhebung des emotionalen Entwicklungsprofils mittels der Skala der emotionalen Entwicklung-Diagnostik 2 (SEED 2) wird erläutert und gezeigt, wie daraus therapierelevante Informationen entnommen und Interventionen entsprechend angepasst werden können.
Die besondere Rolle von Bezugspersonen im Psychotherapieprozess wird dargestellt und verdeutlicht, wie diese Kooperation genutzt werden kann, um einerseits den Transfer von den in der Therapie erworbenen Erfahrungen zu ermöglichen und im Rahmen der Diagnostik relevante Informationen zu erhalten.
Die psychotherapeutische Rolle bei Patientinnen und Patienten mit IM wird reflektiert.
Eigene Erfahrungen und Fragestellungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern können eingebracht und diskutiert werden.
Referentin: Annika Kleischmann, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Universität Witten/Herdecke