Medienabhängigkeiten bei Kindern und Jugendlichen

Medienbezogene Störungen sind als Verhaltenssüchte den stoffgebundenen Süchten hinsichtlich der aus ihnen resultierenden Gefahren durchaus gleich zu setzen. Sie stellen uns als Gesellschaft bereits jetzt vor enorme Herausforderungen, tendenziell deutlich zunehmend. Es fehlen noch elaborierte Präventions- und Behandlungskonzepte; Kinder, Jugendliche, Eltern und weitere Bezugspersonen sind der Symptomatik oft hilflos ausgeliefert. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sollten also in der Lage sein, medienbezogene Störungen frühzeitig zu erkennen, Betroffene und Bezugspersonen kompetent zu informieren und zu beraten und die Patientinnen und Patienten auf dem Weg „raus aus der Sucht“ therapeutisch zu begleiten.

Das Seminar gibt einen Überblick über die diagnostischen Grundlagen von heute und morgen, es bettet aktuelle, auch pandemiebedingte Zeitphänomene in das ambulante Versorgungsgeschehen ein und bietet Einblick in komplexe Fallbeispiele.

9:00 Uhr bis 16:15 Uhr – Seminar mit Pausen
(Mittagspause 12:15 Uhr bis 13:00 Uhr)

Ziele der Fortbildung liegen in der praxisnahen Vermittlung von:

• Kriterien der Mediensucht – Diagnosestellung nach ICD-10, ICD-11, DSM-5 und im Versorgungsalltag
• Ätiopathogenese im Entwicklungsverlauf – wie entsteht die Mediensucht? Entwicklungspsychopathologie vom Säuglings- bis ins junge Erwachsenenalter
• Prävention, Psychoedukation, Diagnostik & Therapie der Mediensucht im ambulanten Setting unter Einbeziehung relevanter Bezugspersonen

Referent: Marc Körner-Nitsche, Dipl.-Psych., Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Leitender Psychologe Kinder- und Jugendpsychiatrie St. Marien-Hospital Düren